„Ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen seyn!“ Mit diesem Vorsatz will sich der junge Werther von der Erinnerung an eine unglückliche Beziehung befreien. Ein Ortswechsel, Wanderungen in die Natur, neue Bekanntschaften sollen ihm helfen, den Schmerz zu überwinden. Doch dann begegnet er Charlotte und plötzlich ändert sich für ihn alles. Verzaubert von ihrem Wesen kreisen bald all seine Gedanken nur noch um sie und taub gegenüber allen Warnungen gibt er sich voller Leidenschaft seinen Empfindungen hin – bis seine Traumwelt von der Realität eingeholt wird. Für Werther ist es gerade die Unmöglichkeit, Lotte zu besitzen, die den Reiz ausmacht. Ohne es offen zuzugeben, genießt Werther den Schmerz angesichts seiner vergeblichen Liebe zu ihr. Werther ist mehr in seine eigenen Gefühle, als in Lotte verliebt.
„Werther sozusagen als cooler junger Heutiger in einer zeitlosen Tragödie.. […]
Ulrich Reinhardt spielt die Solorolle unaufdringlich mit zeitgemäßer Jugendlichkeit. Nie schreiend laut. Eher witzig und dann wieder hintergründig als ein in der Beziehungsverwirrung ausweglos Gefangener, der mit der Pistole anrührend hilflos herumzufuchteln beginnt. Das war überzeugend. […]
Eine gelungen gegenwärtige Inszenierung eines über 200 Jahre alten Textes.“
Braunschweiger Zeitung, 22.03.07.
Die Leiden des jungen Werther
nach dem gleichnamigen Roman von J. W. Goethe
Mit: Ulrich Reinhardt
Regie / Bühne: Christian Weiß
Kostüm: Ellen Druwe
Sound: Peter M. Glantz
Premiere: 14. Juni 2007, LOT - Theater Braunschweig
Fotos: Stefanie Bischoff, Ellen Druwe
Die Produktion wurde nominiert für den Niedersächsischen Theaterpreis 2007