Im Mittelpunkt der Lese-, Party- und Performancereihe stehen szenische Lesungen der Texte von Stanislaw Lem. Ohne jede Verklärung, die die Zukunft als neonbeleuchtetes chromblitzendes Mittelalter darstellt, fantasiert Lem durchaus seriös über die moralischen Konsequenzen des Fortschritts oder kritisiert die bestehende Gesellschaft im futuristischen Szenario. So lernen wir den Raumfahrer Tichy kennen, der sich in den Zeitschleifen des Universums selbst begegnet, hören von untergegangenen Venus-Zivilisationen und sich permanent selbst verbessernden Automaten Kolonien. Gleich einer Clublounge darf sich im Pavillon am Weinbergsweg auf Sitzkissen gelümmelt oder Wodka Lemon bestellt werden. Es spielt die k.pelle, es singt Palmakunkels Tellermine und es gilt: Keine Panik


Berliner Morgenpost 21.12.2000

„Mit „Terminus“ gaben Ulrich Reinhardt und Moritz Röhl vorab eine Lem-Kostprobe. Der kosmische Ausflug wurde bei ihnen zum spannenden Dialog mit überaus komischen Momenten. Durch die elektronischen Sounds und sphärischen Klänge von „k.pelle“ bekam die sehenswerte szenische Lesung Hörspielqualitäten.“

 

Berliner Zeitung, 23.12.2000

„Lange bevor man von Robert Woitas, dem Moderator, dazu aufgefordert wird, fühlt man sich in ein Raumschiff versetzt. Der Pavillon am Weinbergsweg steht wie vor dreißig Jahren gelandet, mitten im Volkspark. Man betritt ihn durch eine quietschende Schwingtür und kann sich mit einem Drink in eine der hufeisenförmigen Ledercouches sinken lassen. Matthias Richter und Thomas Stille haben die passende Musik designt, schaumige Singsäge-Klänge, die sanft und betäubend ins Ohr diffundieren. [...] Ulrich Reinhardt und Moritz Röhl legen ihre silbernen Umhänge ab, nehmen in silber bezogenen Plastiksesseln Platz, schlagen ihre Skripte auf und lesen vor. [...] Die Lemschen Fantasien sind in dieser aparten Präsentation außerordentlich gut dafür geeignet, sich in den Abend eintauchen zu lassen. Dass man den gleich am Ort zu Ende bringen kann, dafür sorgen Konzerte und DJ-Auftritte.“

 

Taz, 11. Januar 2001

„Ulrich Reinhardt und Moritz Röhl haben von Glück, Missgunst und Agonie im All so schön erzählt, in Geist und Seele lüpfender Mischung aus ironischer Distanz und Anteilnahme, dass man unbedingt bald mehr hören möchte.“

 

Tagesspiegel, 8. April 2002

Ein letztes „Darf ich bitten“ – Der Pavillon am Weinbergsweg verabschiedet sich als Partyort

Mit der Schließung des Pavillons geht eine Ära des (Ost)berliner Nachtlebens zu Ende. [...] Zum Kult wurden die Lesungen mit Palma Kunkel oder die „Lemon space“ Folgen, auch die „Surfpoeten“ begannen hier mit ihrer Slam Poetry, bevor die in den Mudd-Club wechselten."

Lemon space

szenische Lesereihe 2000 – 2001

 

Idee, Konzeption, Regie: Alexander May

Dramaturgie: Ulrich Reinhardt

Regieassistenz/Gastregie: Katharina Wienecke

Besetzung / Leser: Moritz Röhl, Ulrich Reinhardt

Musik: k.Pelle

Gastleser: Martin Clausen, Thorsten Heidel u.a.

Gastmusiker: Palma Kunkels Tellermine, Moonsuk Kang u.a.

 

Pavillon am Weinbergsweg im Volkspark, Berlin